Wichtiges und Interessantes rund um das Hochwasser vom 28.07.2014

|  Aktuelles

Müllabfuhr, Sperrmüll und „weißer Schrott“
Am Mittwoch, 30.07.2014 begann mit zwei Sperrmüllfahrzeugen des Landkreises Tuttlingen die Abfuhr von hochwassergeschädigten Materialien, die aus den Häusern herausgeräumt wurden. Es wird hierbei alles mitgenommen, was aufgrund des Hochwassers entsorgt werden muss. Gegebenenfalls wird die Abfuhr auch über Mittwoch, 30.07.2014 hinaus ausgedehnt. Möglich ist dann allerdings, dass nur noch auf Anmeldung, sprich Anruf beim Landratsamt, die entsprechenden Häuser angefahren werden, um dort den Sperrmüll einzusammeln.

Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass Sondermüll (Lacke, Farben und dergleichen) nicht mitgenommen wird. Auch „weißer Schrott“ (Spülmaschinen, Waschmaschinen, Trockner) bleiben zunächst stehen und werden gesondert eingesammelt. Falls also gemischter Abfall vor der Tür steht und zunächst nur der Sperrmüll mitgenommen wird, keine Sorge, auch der „weiße Müll“ wird noch abgeholt.

Weggespülte Mülleimer
Beim Hochwasser wurden zahlreiche Mülleimer durch das Hochwasser mitgespült und irgendwo auf der Gemarkung abgelagert. Der Bauhof hat zwischenzeitlich diese Mülleimer eingesammelt und an einer frei zugänglichen Stelle beim Bauhof in Emmingen abgestellt. Diejenigen, die ihre Mülltonnen vermissen, werden gebeten, diese auf dem Bauhofgelände abzuholen.

Hilfsaktionen
Bei Erstellung dieses Gemeindeblättle waren verschiedene Hilfsaktionen in Vorbereitung. So wird aus dem Bereich Fußball eine Helfergruppe mit rund 20 Personen am Mittwochabend eine Aufräumaktion in Emmingen durchführen.

Auf Privatinitiative hin sind Kleider- und Möbelsammlungen in Vorbereitung, um diese Bedürftigen zur Verfügung zu stellen. Voraussichtlich werden diese Dinge zunächst im Jugendhaus in Emmingen gesammelt und dann zu gewissen Öffnungszeiten abgegeben. Weitere Informationen können der Homepage der Gemeinde, gegebenenfalls auch der Tageszeitung Gränzbote und sozialen Netzwerken, entnommen werden (siehe auch Ende dieses Artikels).

Schadensumfang
Während sich der Schadensumfang im öffentlichen Bereich so langsam abzeichnet, kann eine Aussage zum Schadensumfang im privaten Bereich, also bei privaten Gebäuden und Anwesen, überhaupt nicht vorgenommen werden. Spekulationen sollten hier nicht unnötig angestellt werden. Sollten realistische Zahlen greifbar werden, können diese gerne auch publiziert werden. Im öffentlichen Bereich stellt sich die Schadenssituation aktuell wie folgt dar:

-    Im Verlauf der Schulstraße wurde der Seltenbachdurchlass freigelegt, voraussichtlich ist ein kompletter Neubau notwendig. Hierzu findet am Donnerstag eine Sondersitzung des Gemeinderates statt. Über das Ergebnis wird in der Tagespresse berichtet (wegen Blättleferien).

-     Beim Gasthaus Gabele wurde ebenfalls ein Kanal freigespült, dieser muss gesichert und unterbaut werden.

-     Im Bereich der Rosenstraße wurde der Seltenbachdurchlass ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen. Welche Maßnahmen hier notwendig sind, muss noch abgeklärt werden.

-     Im Bereich des Erlenwegs ist ein Straßenteilstück beschädigt, das voraussichtlich zu erneuern ist.

-     Im Bereich der Lindenstraße kam es zu einer Hangrutschung, die zu beseitigen ist.

-     Im Bereich der Schenkenberger Straße sind verschiedene Ausspülungen und Rutschungen zu verzeichnen, die wiederherzustellen sind.

-     Die Schäden an der neuen Zufahrtsstraße in Richtung Ziegelhütte werden über die Flurneuordnung gesondert beseitigt.

-     An Waldwegen entstand nicht unerheblicher Schaden durch Ausspülungen, zudem wurden verschiedene Wege so in Mitleidenschaft gezogen, dass Neubauten notwendig werden. Dies kann vom Gemeinderat erst nach Vorliegen von Kostenschätzungen behandelt werden.

-     Bei zwei Feuerwehrfahrzeugen gab es Schäden, die über die abgeschlossene Versicherung abgewickelt werden können.

Personenschäden
Erfreulicherweise kam es nach dem, was bisher bekannt geworden war, nicht zu großen Personenschäden. Das DRK ist allerdings an verschiedenen Stellen im Einsatz. 

Bei einem Unfall eines auswärtigen Motorradfahrers verletzte sich dieser an einem Finger so schwer, dass der Finger letztendlich amputiert werden musste.

Niederschlagssituation
Nach einer Information des Deutschen Wetterdienstes fiel in Emmingen mit 109 l/m² innerhalb von 24 Stunden die höchste Wassermenge, die im entsprechenden Zeitraum in Deutschland gemessen wurde. Dies entspricht weit mehr als normalerweise in einem durchschnittlichen Juli insgesamt an Niederschlägen niedergeht.

Bei der Wetterstation Hinz in Emmingen wurde in Erfahrung gebracht, dass während des Gewitters von 18:23 bis 23:10 Uhr insgesamt 108,6 mm Niederschlag zu verzeichnen waren, also fast 110 l auf den m².

Alleine eine Teilmessung in der Zeit von 18:29 Uhr bis 19:35 Uhr erbrachte 83,8 mm (83,8 l/m²) an Niederschlag, dies entspricht einem Stundendurchschnitt von 75,5 mm (75,5 l/m²).

Es ist davon auszugehen, dass das Niederschlagsereignis von der Wahrscheinlichkeit her in dem Bereich zwischen 100-jährigem und 1000-jährigem Hochwasser einzustufen ist. Gegen solche Wetterereignisse können Vorsorgemaßnahmen, egal welcher Art diese sind, nicht funktionieren. Gegen solche Unwetter kann man sich einfach nicht schützen.

Und aktuell, während dem Diktat dieses Berichts, kam die Einschätzung der Kreiswasserwirtschaftsverwaltung, die von einem HQ 300 bis HQ 1000 spricht, sprich einer Wahrscheinlichkeit eines 300-1000-jährigen Hochwassers.

Spendenaufruf für Hochwasseropfer
Für alle, die etwas spenden möchten, werden Spenden jeglicher Art (Möbel, Kleidung, etc.) im Jugendhaus Emmingen am Freitagnachmittag von 14.00 - 17.00 Uhr und Samstagnachmittag von 13.00 - 15.00 Uhr entgegengenommen. Betroffene von dem Hochwasser können dann am Samstagnachmittag in der Zeit von 15.30 - 18.00 Uhr benötigte Dinge besichtigen und abholen.

Für Fragen steht Ihnen Frau Nadine Heiss (Los Crawallos) unter der Mobilnummer: 0172/9617824 zur Verfügung.

Da der Spendenaufruf für Hochwasseropfer bereits in sozialen Netzwerken, wie Facebook, gepostet wurde, gibt es zahlreiche Rückfragen, ob es nicht auch möglich wäre, Geldspenden zu tätigen. Dies ist möglich. In Zusammenarbeit mit der Nachbarschaftshilfe Emmingen-Liptingen können Geldspenden für die Hochwasseropfer unter dem Betreff „Hochwasserspende“ auf die Konten der Nachbarschaftshilfe Emmingen-Liptingen eingezahlt werden. Die Kontoverbindungen sind:

Sparkasse Engen-Gottmadingen, BLZ: 692 514 45, Kto.Nr.: 5625553, BIC: SOLADES1ENG, IBAN: DE57 6925 1445 0005 6255 53

Volksbank Donau-Neckar, BLZ: 643 901 30, Kto.Nr.: 1300256574006, BIC: GENODES1TUT, IBAN: DE59 6439 0130 0256 5740 06

Die Nachbarschaftshilfe Emmingen-Liptingen garantiert dafür, dass die eingehenden Spenden zu 100 % für die Hochwasseropfer verwendet werden. Ein herzliches Dankeschön bereits im Voraus.