Kreisübergreifende Einsatzübung der Freiwilligen Feuerwehren Eigeltingen und Emmingen-Liptingen

|  Emmingen-Liptingen

Am 6. Mai um 14.10 Uhr piepten über 120 Funkmeldeempfänger in den Landkreisen Konstanz und Tuttlingen.

Alarmiert wurde zur Einsatzübung zum „Pferdehof Kaufmann“, Glashütterhöfe bei Honstetten.

Da sich der Aussiedlerhof nahe des Gemeindegebietes von Emmingen-Liptingen und somit auch an der Kreisgrenze befindet, würde auch im Ernstfall die „Nachbarwehr“ mit alarmiert werden.

Um die Zusammenarbeit mit den teils langen Anfahrtswegen zu üben, fand nun dieses Szenario statt.

Übungsannahme war, dass nach einem Blitzeinschlag in den Hühnerstall auf der Rückseite des Ökonomiegebäudes dieser in Vollbrand steht und sich das Feuer von links auf das Gebäude ausbreitet. Über die Notrufnummer „112“ waren 4 vermisste Personen gemeldet. Nach wenigen Minuten waren die Fahrzeuge der Eigeltinger Abteilung Honstetten vor Ort, nur 3 Minuten später das Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug (HLF 20/16) aus Liptingen. Insgesamt waren 15 Feuerwehrautos angefahren, auch ein Einsatzleitwagen (ELW) mit der Führungsgruppe aus Stockach.

Diese koordinierte unterstützend gemeinsam mit Einsatzleiter Markus Reichelt, dem stellvertretenden Eigeltinger Kommandanten.

Zahlreiche Zuschauer verfolgten die gelungene Übung, zu der die Kommandanten von Eigeltingen, Ralf Martin und von Emmingen-Liptingen, Markus Neidhart in der Nachbesprechung gratulierten.

Gekonnt wurde der so genannte Erstangriff durchgeführt und schnell Löschwasser aus den Fahrzeugen an die Strahlrohre gebracht sowie die „Verletzten“ von Atemschutzgeräteträgern aus dem Gebäude gerettet.

Die Feuerwehrsanitäter der Gesamtwehr Eigeltingen unter Gruppenführer Felix Wolpert und mit Hilfe des Hausherrn, Notarzt Jürgen Kaufmann übernahmen die Betreuung der Patienten.

Herausfordernd für die Feuerwehr war die Wasserversorgung für das abgelegene Objekt. Die Abteilung Eigeltingen verlegte mit dem Schlauchwagen (SW 2000) von Glashütte aus eine mehrere Kilometer lange „Doppelleitung“ durch den Wald.

Die Feuerwehrangehörigen aus Emmingen-Liptingen legten vom Hof Schläuche entgegen. Auch das Wasserfass der Abteilung Heudorf sorgte im Pendelverkehr für Nachschub in den Faltbehälter, aus dem das Löschwasser für die „Brandbekämpfung“ gepumpt wurde.

Ende der Übung war um 15.22 Uhr, danach trafen sich die Einsatzkräfte nach den Aufräumarbeiten in der Tudoburghalle in Honstetten.

Hier wurde auch von Kreisbrandmeister (KBM) Andreas Egger, Landkreis Konstanz die interkommunale Zusammenarbeit begrüßt. Er hatte sich vorab auch mit dem Tuttlinger KBM Andreas Narr abgestimmt.

Das spannende und durchaus realistisches Übungsszenario brachte auch wie geplant wichtige Erkenntnisse für den Ernstfall, z.B. auch was die Wegeführung mit den Anfahrten und den Fahrzeugaufstellungen auf der schmalen Straße anbelangt.

Dankesworte gab es auch vom Eigeltinger Bürgermeister Alois Fritschi sowie von Dr. Kaufmann. Dieser betonte wie wichtig eine Organisation „Helfer vor Ort“ (HvO, auch „First Responder“ genannt) ist, da die schnelle Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes gerade in abgelegenen Gebieten Leben retten kann.

Kommandant Neidhart bedankte sich im Namen seiner 35 teilnehmenden Feuerwehrangehörigen für die gute Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung.

Bei einer kleinen Stärkung konnten sich die Frauen und Männer der benachbarten Wehren dann auch außerhalb des Einsatzes im gemütlichen Rahmen kennenlernen.