Neujahrempfang der Gemeinde am 14.01.2024 in der Witthohhalle

|  Emmingen-Liptingen

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Am vergangenen Sonntag fand der Neujahrsempfang der Gemeinde Emmingen-Liptingen statt. Eingeladen waren alle Einwohner der Gemeinde und dieser Einladung waren knapp 300 Personen gefolgt.

Bürgermeister Joachim Löffler konnte unter anderem Ehrenbürger Kurt Breinlinger mit seiner Frau Adelgunde, Herrn Pfarrer Ewald Billharz, die anwesenden Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, die anwesenden Vereinsvertreter, von der Presse Frau Linda Seiss sowie den Gastredner Herrn Professor Dr. Bernd Nolte begrüßen.

Bernd Nolte referierte zu dem Thema „Gibt es nur noch Krisen? – Chancen für die Zukunft". Bürgermeister Löffler hatte dazu eingangs erwähnt, dass es ihm wichtig sei, mit positiven Grundgedanken in das neue Jahr zu starten, zumal genügend Krisen zu beklagen sind. So verstand es Bernd Nolte auch sehr gut, die Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Mit zahlreichen Beispielen untermalte er seine Aussage, dass gerade in Krisenzeiten durchaus Chancen für die Zukunft bestehen.

Bürgermeister Löffler blickte in seiner Neujahrsansprache zunächst etwas über den Tellerrand von Emmingen-Liptingen hinaus und betrachtete das Geschehen in der Welt, im Bund und im Land. Sein Hauptaugenmerk richtete er allerdings auf die Szenarien des Jahres 2023 und auf die Dinge, die uns 2024 erwarten. So streifte er für das abgelaufene Jahr die Breitbandversorgung, die nun mit insgesamt 12 Mio. EUR an Kosten zur Buche schlägt und erfreulicher Weise mit sich bringt, dass die Gemeinde Emmingen-Liptingen die erste größere Gemeinde im Landkreis Tuttlingen ist, die flächendeckend Breitband anbietet. Bei der Grundversorgung konnte er berichten, dass der Edeka Markt von Holger Milkau sehr gut angenommen sei und dass Herr Milkau einen größeren Neubau in Emmingen plant, der in der nahen Zukunft realisiert werden soll.

Im Baugebiet Rechter Brühl konnten nun bis auf 3 alle Bauplätze alle veräußert werden – und dies trotz der deutlichen Zins- und Baupreiserhöhungen. Weitere Themen waren die Witthohschule, die demnächst abgeschlossene Überbauung am Mühlebach, die Flächeninanspruchnahme im Gewerbegebiet Hundsrücken, die Waldschäden 2023 durch Sturm und Käfer, die in Emmingen-Liptingen immens sind, sowie die Übernahme der Trägerschaft für den Kindergarten in Emmingen.

Für die Anwesenden war natürlich sehr interessant, was die Gemeinde im Jahr 2024 und in naher Zukunft erwarte. So wird ein Punkt die Erschließung des Gewerbegebietes Gehren in Liptingen sein, welche nach der Sommerpause starten wird. Insgesamt werden Ausgaben mit über 6 Mio. EUR entstehen. Mit der Breitbandversorgung werden wir im Jahr 2024 fertig, und so kann allen Einwohnern schnelles Internet angeboten werden. Ein Thema ist die Erweiterung und Sanierung des Feuerwehrmagazins in Liptingen, das nach einer ersten Kostenberechnung mit über 2 Mio. Euro zu Buche schlagen wird. Hier gilt es einen geordneten Bauzeitenplan und auch ein Bauprojekt in verschiedenen Bauphasen zu planen.

Große Sorgen plagen die Gemeinde hinsichtlich der Sanierungskosten der Tuttlinger Gymnasien. Die Stadt Tuttlingen wird von den über 72 Mio. EUR die investiert worden sind rund 23 Mio. EUR an die Schüler abgebenden Kommunen weiterleiten. Die Gemeinde Emmingen-Liptingen ist davon am stärksten betroffen und soll rund 3,4 Mio. Euro bezahlen. Allerdings, und darüber hat die Presse in den vergangenen Wochen auch ausführlich berichtet, wird dadurch der kommunale Frieden deutlich gestört. Und so versucht man in den Verhandlungswegen zu einvernehmlichen Lösungen zu kommen. Problematisch ist nach wie vor auch die Unterbringung von Asylbewerbern. Die Gemeinde muss weitere rund 60 Personen unterbringen und versucht weiterhin Wohnungen oder Gebäude anzumieten.

Die ärztliche Versorgung war und ist ein wichtiges Thema. Und so ist es gut, dass die Praxis von Doktor Jürgen Kaufmann zwischenzeitlich durch Doktor Emanuel Pudimat verstärkt wurde. Die kommunale Praxis in Emmingen wird derzeit von den beiden Orthopäden Dr. Oliver Staneff und Dr. Martin Jäger betrieben. Diese wiederum wechseln, sobald das Gesundheitszentrum Goes fertiggestellt ist, in den dortigen Neubau. Für die Emminger Praxis ist dann eine Wiederbelegung vorgesehen und in Vorbereitung. Im Vereinsbereich wird im nächsten Jahr neben den Dorffesten vor allem das 150-jährige Bestehen der Theatergesellschaft Liptingen herausragen.

Auch zwei Wahlen werden die Gemeinde beschäftigen, zunächst am 09.06. die Europa- und Kommunalwahlen. Da einige Gemeinderäte erklärt haben, nicht mehr zu kandidieren, wird es spannend, wie das Gremium mit neuen Kräften aufgefüllt wird. Am 23.06., also 2 Wochen später findet dann die Bürgermeisterwahl statt. Nach 32 Amtsjahren wird Bürgermeister Joachim Löffler nicht mehr kandidieren. Es wird also spannend, welche Kandidatinnen und Kandidaten den Hut in den Ring werfen. Erste Interessenbekundungen lassen darauf hoffen, dass qualifizierte Bewerber antreten werden und so der Wähler auch tatsächlich eine gute Wahl hat.

Zum Schluss bedankte sich Bürgermeister Löffler bei allen, die die Gemeinde und das Gemeinwesen von Emmingen-Liptingen fördern, ausbauen und verbessern – seien es Vereine, Einrichtungen und Institutionen unserer Gemeinde oder die Kirchen und ihnen nahestehenden Einrichtungen genau sowie unsere Schulen und Kindergärten. Die Damen und Herren Gemeinderäte und auch Kreisräte wollte er nicht vergessen, denn diese tragen die Interessen der Gemeinde weiter. Auch allen Gemeindebediensteten, egal an welcher Stelle sie tätig sind, dankte er und fügte an, dass er stolz auf die schlagkräftige Gruppe sei, die in Emmingen-Liptingen vorhanden ist. Der Dank galt auch den örtlichen Firmen und Betrieben, die nicht nur Arbeitsplätze anbieten, sondern durch die Gewerbesteuer das finanzielle Rückrad der Gemeinde sind.

Bürgermeister Löffler dankte ebenso allen, die zum Erfolg des Neujahrsempfangs beigetragen hatten. So galt dies vor allem dem Gastredner, Herrn Professor Dr. Bernd Nolte. Auch der musikalischen Umrahmung des Abends, einem Bläsersextett, das von Thomas Bauer dirigiert wurde, dankte er aufs Herzlichste. Die Damen der Fitnessgruppe beim SV Emmingen hatten das Catering übernommen und die Metzgerei Engler hatte am Sonntag die entsprechenden Häppchen geliefert. Der Dank galt auch Hausmeister Reider und dem Bauhof, sowie seitens der Verwaltung Patrick Allweiler, Verena Zacharias und Celine Keller.

Der Bürgermeister endete mit einem Spruch von Mark Twain, der einmal gesagt hatte: Voraussagen soll man unbedingt vermeiden, besonders solche über die Zukunft. So konnten die Anwesenden nach einem rund eineinhalbstündigen Programm miteinander ins Gespräch kommen, vor allem aber auch auf das neue Jahr anstoßen.