Aus dem Sozialausschuss vom 01.04.2019

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Jugendarbeit in Emmingen-Liptingen
Rückblick und Resümee von Frau Jugendpflegerin Frau Kathrin Traichel

Frau Traichel ist zwischenzeitlich drei Jahre bei der Gemeinde Emmingen-Liptingen in der Jugendpflege beschäftigt. Sie wird nun allerdings bei Mutpol, ihrem eigentlichen Arbeitgeber, zum 01.05.2019 eine neue Aufgabe übernehmen und deshalb als Jugendpflegerin in Emmingen-Liptingen nicht mehr zur Verfügung stehen. Die Stelle soll über Mutpol neu besetzt werden, auf eine erste Ausschreibung gab es allerdings keine Bewerbungen.

Zum Jugendhaus Emmingen führte Frau Traichel aus, dass es seit drei Jahren ein beständiges JuHa-Team gebe. Dabei beanspruchen allerdings die älteren Jugendlichen das Jugendhaus für sich, obwohl auch das Interesse jüngerer Jugendlichen vorhanden sei. Über verschiedene Konfliktlösungsansätze, z.B. geteilte Bereiche oder Nutzung an verschiedenen Wochentagen, sollen Allen die Nutzung ermöglicht werden. Im Bereich des Jugendhauses Emmingen gab es leider immer wieder Probleme, vor allem durch Lärm.

Das Jugendhaus Liptingen wird seit geraumer Zeit vorwiegend durch eine Mädchen-Clique geführt. Es fand eine gemeinsame Renovation und Gestaltung der Räumlichkeiten statt. Insgesamt gibt es in Liptingen wenig Konflikte durch Lärm, Müll etc.

 

Die Jugendhäuser werden von den Jugendlichen fast ausschließlich als Rückzugsräume genutzt. Interesse an organisierten Aktivitäten in den Jugendhäuser ist kaum vorhanden. Für die Jugendreferentin ergab sich dennoch die Möglichkeit des Beziehungsaufbaus innerhalb der Jugendhäuser, wobei auch die Kontrollfunktion immer wieder ausgeübt werden musste.

Das geringe Interesse an organisierten Aktivitäten z.B. im Rahmen des Kinderferienprogramms, von Stammtischaktionen oder eines kommunalen Jugendforums wurde auch bei meist spontanen Initiativen, z.B. ein Besuch im Möbelhaus IKEA, am Bodensee oder ein Konzertbesuch in Stuttgart nicht positiv verändert.

 

Wichtig war Frau Traichel immer in Einzelgesprächen beraten zu können und zwar zu den verschiedensten Themen, wie Ausbildungsplatzsuche, Probleme am Ausbildungsplatz oder in der Schule, familiäre Konflikte und Beziehungsprobleme sowie Wohnungssuche.

Ein weiterer Punkt ihrer Arbeit in Emmingen-Liptingen war die Flüchtlingsarbeit. So war sie in Kooperation mit den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern eine wichtige Unterstützung für die Geflüchteten bei Behördengängen, beim Anträge ausfüllen oder beim Bearbeiten von Formularen. Sie gab auch Hilfestellungen in allen Alltagsbelangen.

Insgesamt, so Frau Traichel, bedauere sie auf der einen Seite, dass sie nun ihre Tätigkeit in Emmingen-Liptingen beenden müsse, zum anderen freue sie sich auf ihren neuen Wirkungskreis im Bereich Mutpol.

Bei der anschließenden Aussprache würdigten die Mitglieder des Sozialausschusses die Arbeit von Frau Traichel und dankten ihr für die dreijährige Tätigkeit als Jugendreferentin. Eine zentrale Frage war, ob sie in der Tat den Bedarf einer 100%-igen Jugendreferentin oder eines 100%-igen Jugendreferenten sehe. Dies, so Frau Traichel, sei in Zusammenhang mit der Flüchtlingsarbeit sicherlich gut, wobei sich durch den Einsatz von Integrationsmanagern des Landkreises hier eventuell etwas ändern werde. Denkbar sei sicherlich auch eine Reduzierung auf 75%. Dies, so Bürgermeister Löffler, werde nun in einem weiteren Gespräch mit Mutpol besprochen. Auch die Anregung eventuell die Jugendarbeit mit der Schulsozialarbeit zu verbinden wurde kurz thematisiert.