Ärztlicher Bereitschaftsdienst unter "116 117"

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Ab dem 16. April gilt deutschlandweit die Telefonnummer 116 117 für den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Außerhalb der regulären Sprechzeiten können Patienten hier ärztliche Hilfe erhalten.

Die Rufnummer ist aus den Fest- und Mobilfunknetzen kostenfrei erreichbar. Sie steht allen Kassen- und Privatpatienten zur Verfügung. Jedes Jahr nehmen circa 3,9 Millionen Menschen den Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigungen in Anspruch.

Nicht mit dem Notruf verwechseln!

Bei schweren Unfällen oder lebensbedrohlichen Situationen wie Herzinfarkt oder Ohnmacht muss weiterhin die Telefonnummer 112 gewählt werden.

Bisher gab es in den Bundesländern mehr als 1.000 verschiedene Rufnummern für den Anruf beim Arzt außerhalb der Sprechzeit. Nun entfällt das mühsame Suchen nach der richtigen Nummer. Denn ob auf Rügen, in Köln oder im Harz: Patienten können überall den allgemeinen ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der 116 117 erreichen.

Dass bundesweit nur noch eine Telefonnummer gelten soll, wurde im Versorgungsstrukturgesetz festgelegt. Es trat am 1. Januar in Kraft. Das Gesetz hat zum Ziel, in Regionen mit wenigen Ärzten die Versorgung zu sichern und den Patienten mehr Service zu bieten.

Medizinisch geschulte Ansprechpartner

Was passiert bei einem Anruf unter der neuen Nummer? Während der Anrufer von einer automatischen Stimme begrüßt wird, gelangt sein Anruf anhand der Vorwahlnummer an den jeweils zuständigen örtlichen oder regionalen Bereitschaftsdienst.

Kann der Anruf nicht automatisch zugeordnet werden - etwa bei Mobiltelefonen -, meldet sich ein Mitarbeiter des Service-Centers. Er nimmt die Adresse auf und stellt das Gespräch an einen Bereitschaftsarzt in der Nähe durch.

Die Mitarbeiter des Service-Center sind medizinisch geschult und können erkennen, ob ein Notfall vorliegt. Ist das der Fall informieren die Mitarbeiter sofort den Rettungsdienst.

Service bald auch im europäischen Ausland

Deutschland führt als erstes Land europaweit die einheitliche Telefonnummer für den ärztlichen Bereitschaftsdienst ein. „Ich möchte, dass diese Nummer in absehbarer Zeit auch im europäischen Ausland zum Ziel führt. Wir gehen mit gutem Beispiel voran - die anderen werden hoffentlich schnell folgen“, betonte Wolfgang Zöller, Patientenbeauftragter der Bundesregierung.

 

Die Idee einer europaweiten Telefonnummer geht auf eine Initiative der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg zurück.

 

Auch nach Einführung der 116 117 bleiben zur Sicherheit für einige Zeit die örtlichen Bereitschaftsdienstnummern bestehen.